Dienstag, 23. September 2008

Bahn = KfW und umgekehrt, nur Mehdorn hat keine 300 mill. über

Ein wunderschöner Morgen ohne Sonne angehaucht von ein bisschen Nebel, wie eigentlich ca. einer der 364 Tage in diesem Land und ich befinde mich wie immer um 7:47 PÜNKTLICH angekommen am Bahnhof. Eigentlich soll es ein normaler Morgen werden, dachte ich. Christopher mein Arbeitskollege wartet schon am Bahnsteig. Es ist 7:48 und die Durchsage am Bahnsteig ertönt: "Leider verspätet sich der Zug nach Aschaffenburg heute um ca. 10 - 15 min!". Wieso leider? Erstens ist das pure Absicht und zweitens würde die Bahn mal Kompetenz an den Tag legen wenn sie pünktlich wäre... Damals bei der Reichsbahn war alles anders. *schnaub Exakt vier Minuten danach fährt der Zug ein und wir sind total verwundert! Was war passiert??? Jetzt könnten wilde Spekulationen angeregt werden, aber wir sind bei der Bahn und nicht bei der KfW…
Übrigens hat die KfW und die Bahn doch etwas gemeinsames:
„Jede Bank, egal ob öffentlich oder privat, darf ohne Rücksicht auf Verluste spekulieren. Risiken werden mit Steuergeldern ausgeglichen.“
Ich würde sagen auch die Bahn ist eine Bank, nur das sie keine 300 mill. zu verschenken hat. Die investieren sie lieber in unfreundliche Lautsprecherdurchsagen. A pros pro Durchsage… Nachdem wir im Zug eingestiegen waren kam die Erklärung der Verspätungs-Durchssage. Ein Weiche war defekt. Bei der Bahn sind einige Weichen defekt. Ups, die sprachen wahrscheinlich von dem Schienennetz. Wie auch immer. Danach sollte es auch prompt weitergehen mit der Aussage die in einem leicht sächsischen Dialekt rüberkam: "Sö jez gets erst ä mal weyder"

Interessanter war die Leichenfresse die mir quer gegenüber saß. Der Typ sah aus als ist er aus einem Action Spiel heraus gejumpt und versucht die Welt zu erschrecken. Er hat nur keine Ahnung das in Frankfurt jeder Bahnhof Junkie 20 Milliarden mal besser als Zombie durchgehen würde.

Diese Ereignisse inspirieren mich so sehr, das ich fast den Wunsch hege als Kuh in Indien wiedergeboren zu werden. Dann müsste ich auch keine Bahn mehr fahren. Ich hole mein Notebook raus um diese Ereignisse zu dokumentieren um mal wieder einen Blog zu schreiben. Unglücklicherweise habe ich heute einen 3 Tage Bart und die Oma 2 Reihen weiter macht sich Sorgen darüber ob ich mich gerade ins Bahn Netz hacke und die Weichen für unseren Cihad gestellt habe. Natürlich mache ich das. Irgendwie muss das Volk ja mal sein Problem gegenüber der Bahn formulieren =)

"Sö jez gets erst ä mal weyder"

Fast hätte ich unseren imaginären Zug Begleiter vergessen. Jener der es tatsächlich schaffte uns die Information zu vermitteln:
RB 75 nach Aschaffenburg über Darmstadt" ca 30 mal auszurufen. Angesagt an jeder Haltestelle und zwischendrin und kurz vor der Ankunft an jeder Haltestelle. Ich glaube ich weiß jetzt was man mit der Redewendung das ist zuviel des Guten meint…

Ergebnis 15 min. Verspätung = alle Anschlusszüge verpasst und das zynische Grinsen der Ex Reichsbahn Mitarbeiter = Hättet Ihr uns mal an der Macht gelassen.

Thank you for Traveling with Deutsche Bahn

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